Die Buche ist die am häufigsten vertretene Laubbaumart in Mitteleuropa und nimmt mit einem Anteil zwischen 10 und 20 Prozent einen dominanten Platz in unseren einheimischen Laub- und Mischwäldern ein. Buchenholz wird geprägt durch eine ruhige Struktur, bedingt durch das gleichmäßige, langwierige Wachstum. Es wird durch eine ebenmäßige Färbung charakterisiert. Bei einer Lebenserwartung von bis zu dreihundert Jahren entwickelt das Buchenholz eine hochgradige Härte und Schwere. Damit eignet sich dieses Holz besonders für stark beanspruchte Möbel, wie zum Beispiel Stühle, Tische oder auch Betten. Buchenholz ist hervorragend lichtbeständig und dunkelt dementsprechend wenig nach. Markante Unterscheidungsmerkmale finden sich bei wenigen Buchenarten und liegen begründet in der Wachstumshistorie sowie der daraus resultierenden Farbgebung.
Buchenholz – beruhigender Garant für ein ausgeglichenes Erscheinungsbild
Die eigentliche Buche wird auch gern als Rotbuche bezeichnet, um sie von der in der gleichen Region vorkommenden Weißbuche zu differenzieren. Die Bezeichnung Rotbuche ist zurückzuführen auf die charakteristische Färbung des Holzes, welche von blass gelben bis in rötlich weiße Nuancen wechselt. Der Stamm des jungen Buchenbaumes verfügt in dem ersten Drittel seines Lebens über keinen ausgeprägten Kern und besteht bis zu einem Alter von ungefähr einhundert Jahren hauptsächlich aus Splintholz. Dies ist verantwortlich für die ebenmäßige Struktur des Buchenholzes. Es besitzt eine unauffällige Maserung, in welcher die einzelnen Poren gleichmäßig verteilt sind. Von daher kommt Buchenholz in einer ausgeglichenen, hellen Farbgebung daher und erfüllt jeden Einrichtungsstil, in welchem es zum Einsatz kommt, mit seinem sanften und angenehmen Charme.
Kernbuche – belebt das Interieur mit vitalen Strukturen
Kernbuchenholz wird das Holz aus dem Inneren des Buchenbaumes genannt, welches eine kernholzähnliche Charakteristik aufweist. Aufgrund seiner lebhaften Maserung wird es auch als Wildbuche bezeichnet. Dabei handelt es sich allerdings nicht um einen echten Kern, sondern um eine dem Kernholz ähnlich gewachsene Struktur. Durch den langschäftigen, hohen Wuchs des Stammes bis zum ersten Astansatz wird die vorhandene Menge dieses lebhaft geprägten Holzes, im Vergleich zum herkömmlichen Buchenholz, bereits auf natürliche Weise begrenzt. Lebendige Maserung, Asteinschlüsse und eine unruhige Struktur bezeichnen die markante Optik der Kern- oder Wildbuche. Mit dieser Kombination bringt das vitale Kernbuchenholz schwungvolle Abwechslung in seine Umgebung. Möbel und Fußböden aus Kernbuchenholz verleihen dem Interieur einen dynamischen Charakter.
Rotkernbuche – wohltuender Charme mit anheimelndem Farbton
Vor allem bei der Inneneinrichtung gibt das außergewöhnliche Holz der Rotkernbuche dem Wohnraum mit seiner kontrastreichen Zeichnung eine durchaus temperamentvolle Ausstrahlung. Bei der Rotkernbuche handelt es sich nicht um eine separate Baumart, sie entsteht wachstumsbedingt. Ab einem Alter von mehr als einhundert Jahren trocknen die Zellen im Inneren des Baumes aus und verbinden sich mit Sauerstoff, woraus die auffällige rötliche Färbung resultiert. Diese gibt dem verwendeten Holz eine sehr individuelle und durch den warmen Farbton gleichzeitig behagliche Ausstrahlung. Trotz der veränderten Struktur verfügt das Holz der Rotkernbuche immer noch über die ausgeprägte Härte und Stabilität, um den hohen Ansprüchen eines vielseitig genutzten Möbelstückes gerecht zu werden. So finden die Möbel und Fußböden aus dem unvergleichlichen Rotkernbuchenholz Zugang zu allen Wohnbereichen, in denen ein abwechslungsreicher Alltag gelebt wird.
Hainbuche, weitere Buchenarten und deren wirtschaftliche Nutzung
Die Hainbuche kann mit ihrem Namen irritieren, gehört sie doch gar nicht zu den Buchen. Unter Experten auch als Weiß-, Hage- oder Steinbuche bezeichnet, wird sie zu den Birkengewächsen gerechnet. Das Holz der Hainbuche besticht mit seiner hellen und gleichmäßigen Färbung durch die fehlende Differenzierung zwischen Splint- und Kernholz. Mit einer durchschnittlichen Lebenserwartung von „nur“ bis zu 150 Jahren und einer geringeren Wuchshöhe unterscheidet sie sich stark von der Rotbuche. Sie kann dafür aber bereits ab einem Alter von siebzig Jahren geerntet werden. Besonders große Härte und Dichte zeichnen sie aus und bieten Einsatzmöglichkeiten mit hoher Beanspruchung, wie zum Beispiel bei Sportgeräten, Werkzeugen, Fußböden oder Musikgeräten. Neben den bisher genannten, hauptsächlich im mitteleuropäischen Raum heimischen, Buchenarten finden sich je nach Standort zahlreiche weitere Buchen überall auf dem Globus. Je nach Standort tragen sie bezeichnende Namen, wie zum Beispiel Orientalische, Chinesische, Japan- oder Taiwan-Buche. Weitere Verwandte der einheimischen Buche, durch Züchtung oder Mutation entstanden, sind die Blut-, Hänge- oder Trauer- sowie die Süntelbuche. Wirtschaftlich sind diese Gewächse von geringer Bedeutung, zieren aber so manchen Landschaftspark.